Hannover. Wegen des heftigen Schneefalls wird vor dem Betreten der Wälder gewarnt. Tiere werden gestört, wenn Wanderer und Mountainbiker die Wege verlassen.

Die Niedersächsischen Landesforsten warnen angesichts der Last großer Schneemassen vor dem Betreten der Wälder. Es drohten einzelne Äste oder ganze Baumkronen unvermittelt abzubrechen und herabzustürzen. Böiger Wind vergrößere die Gefahr von Schneebruch. „Darüber hinaus haben die Waldbäume drei Dürrejahre hinter sich, die selbst augenscheinlich unversehrten Bäumen zugesetzt und sie haben instabil werden lassen“, sagte Landesforsten-Präsident Klaus Merker.

„Die Tiere dürfen nicht zu viel Energie verbrauchen"

So lange die Wetterlage anhalte, sei es sicherer, für den Spaziergang eine Strecke außerhalb des Waldes auszuwählen. Auch in den Bereichen, in denen nicht viel Schnee gefallen sei, mahnt Merker zur Vorsicht. „Möglicherweise kommt es zu Eisanhang an den Baumkronen, der einen ähnlichen Effekt wie der Schnee haben kann.“ Im tief verschneiten Harz und Solling sollten Skilangläufer und Schneeschuhwanderer nicht abseits der Wege unterwegs sein, raten die Landesforsten.

Ein wenig Ruhe im Wald könne dem in den vergangenen Wochen durch die vielen Besucher aufgescheuchten Wild gut tun. „Die Tiere dürfen nicht zu viel Energie verbrauchen, aber leider sind überall Trampelpfade quer durch die Wälder entstanden“, sagte Knut Sierk, Sprecher der Landesforsten. Seit Beginn der Corona–Krise stellen die Forstleute ein deutlich erhöhtes Besucheraufkommen in den Wäldern fest.

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Fehlverhalten einzelner Waldbesucher ist das größte Problem

„Der Wald wird als Erholungsraum für Freizeitaktivitäten aller Art von vielen Besuchern neu entdeckt. Als Förster freut es uns natürlich, dass die Menschen den Wald gerne als Ort der Erholung und Entspannung aufsuchen. Leider bringt das Mehr an Besuchern mancherorts auch Schattenseiten mit sich“, erzählt Förster Claudius Fricke aus der Revierförsterei Kleckerwald in Rosengarten, Kreis Harburg.

Die Waldflächen in den Harburger Bergen und der Lüneburger Heide zieht Ausflügler aus den Ballungsräumen Hamburg und Lüneburg an. Das größte Problem sei nicht die Menge an Erholungssuchenden, sondern das Fehlverhalten einzelner Waldbesucher. Es werde kreuz und quer durch den Wald spaziert und mit dem Mountainbike gefahren, berichten Förster. Auch nicht angeleinte Hunde stören die wildlebenden Tiere. Ein Trend zu sogenannten Night-Vision-Tours - Mountainbiken nach Eintritt der Dunkelheit - erfreue sich zunehmender Beliebtheit. „Bleiben Sie auf den Wegen“, appellierte Förster Fricke.