Achim. Bei einer Aktion in Niedersachsen und zwei anderen Bundesländern durchsuchten Polizisten die Objekte von Clanmitgliedern. Vorwürfe gibt es so einige.

Die Polizei hat in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen bei Ermittlungen gegen Mitglieder eines türkisch-libanesischen Clans zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Schwerpunkt war der Ort Achim im Kreis Verden bei Bremen, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag in Oldenburg mitteilte. Das Amtsgericht Verden habe 18 Durchsuchungsbeschlüsse erlassen.

Verdächtigt werden 19 Personen im Alter von 22 bis 48 Jahren. Sie sollen ein Netzwerk aufgebaut haben, über das mit Kokain und Marihuana im Kilogrammbereich gehandelt wurde. Zudem sollen sie Diebesware aus Einbrüchen über das Internet verkauft haben. Vorangegangen waren umfangreiche Ermittlungen der Oldenburger „Sonderkommission Clan“ in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Verden.

300 Beamte am Donnerstag im Einsatz

„Mit diesem Verfahren erhellen wir erneut die illegale Geschäftsstruktur eines Clans. Es geht um die Eindämmung des Macht- und Wirkungsbereiches dieses Netzwerkes“, sagte Polizeipräsident Johann Kühme. Insgesamt waren an den Aktionen in drei Bundesländern am Donnerstagvormittag 300 Beamte beteiligt.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) dankte allen Beteiligten „für diesen erfolgreichen Schlag gegen die Clankriminalität. Das zeigt, dass unsere Null-Toleranz-Strategie gegenüber der Clankriminalität funktioniert“.

Polizei stellt Drogen, Waffen und Glücksspielautomaten sicher

Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei Drogen - unter anderem Marihuana, Kokain, Amphetamine - „im unteren Kilobereich“ sicher. Beschlagnahmt wurden zudem eine scharfe Schusswaffe mit Munition, eine Schreckschusswaffe sowie zwei Glücksspielautomaten. In einem Kellerraum sei außerdem mutmaßliche Hehlerware gefunden worden, darunter originalverpackte und neuwertige Spielkonsolen, Parfüm sowie Spielwaren.

Gegen drei der Beschuldigten hatte das Amtsgericht Verden Vermögensarreste erlassen. Damit sollten rechtswidrig erlangte Vermögenswerte gesichert werden. Zwei hochwertige Fahrzeuge wurden deshalb beschlagnahmt, zudem Goldschmuck und Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich. „Rechtswidrig erlangte Vermögenswerte dürfen nicht im Besitz der Clanmitglieder bleiben“, sagte Kühme.

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