Hannover. Auf Abiturprüfungen solle verzichtet und dafür eine Durchschnittsnote gebildet werden, heißt es in einer Stellungnahme des niedersächsischen Verbands.

Der Schulleitungsverband Niedersachsen hat angesichts der Corona-Pandemie einen grundlegenden Kurswechsel für das gesamte Schuljahr gefordert. Auf Abiturprüfungen solle verzichtet und dafür eine Durchschnittsnote gebildet werden. Auch auf Abschlussarbeiten in den Jahrgängen 9 und 10 solle verzichtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme des Schulleitungsverbandes Niedersachsen (SVLN). Sowohl bei Abiturienten als auch für die Jahrgänge 9 und 10 könnten aber freiwillige Prüfungsersatzleistungen durchgeführt werden.

Der SLVN forderte konsequente Lösungen, ein „Ende der Flickschusterei“ und einen „großen Wurf“. Es sei Zeit, der Pandemie mit konsequenten Maßnahmen zu begegnen, um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen zu schützen. Dies müsse präventiv und perspektivisch geschehen und mit Weitblick auf das gesamte Schuljahr.

Der Verein plädierte zudem dafür, Schulleitungen und ihre Stellvertretungen von der Unterrichtsverpflichtung im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21 vollständig zu befreien.

„Ende der Misere nicht ersichtlich“

Die Pandemie habe den Schulbetrieb nachhaltig gestört und seit März 2020 für Unterrichtsausfälle und große Verunsicherungen in den Schulgemeinschaften gesorgt. „Ein Ende der Misere ist derzeit nicht ersichtlich“, hieß es weiter. „Immer wieder angepasste Erlasse und Richtlinien versuchen zu halten, was nicht mehr zu halten ist: Dieses Schuljahr 2020/21 hinterlässt Defizite, die es nun mal zu akzeptieren gilt.“ Es werde Zeit, diesem Umstand angemessen Rechnung zu tragen.

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