Hannover. Die Staatsanwaltschaft Hannover erhebt Anklage wegen Volksverhetzung. Der junge Mann soll mehrere Menschen bedroht haben. Darunter OB Belit Onay.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Anklage wegen Volksverhetzung gegen einen 19-Jährigen erhoben, der mehrere Menschen bedroht haben soll – darunter Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Der junge Mann soll dem Grünen-Politiker per Brief gedroht haben, ihn mit einem Sprengstoffanschlag zu töten, wenn er nicht von allen Ämtern zurücktrete, wie ein Sprecher der Behörde am Freitag sagte.

Außerdem soll der 19-Jährige im Mai gleich 18 Schreiben in Briefkästen von Menschen mit ausländisch klingenden Namen eingeworfen haben, weil es ihn gestört habe, dass sie hier wohnen. Er schrieb ihnen demnach, sie sollten verschwinden oder müssten „entsorgt“ werden.

Einen Hauptverhandlungstermin gibt es noch nicht

Die Anklage sei zum Jugendrichter des Amtsgerichts Hannover gegangen, einen Hauptverhandlungstermin gebe es noch nicht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der junge Mann sei ein Heranwachsender.

Hannovers Oberbürgermeister Onay kämpft weiter mit Drohungen und Beleidigungen in sozialen Medien. „Es gibt immer wieder mal Anfeindungen, die wir, wenn sie relevant sind, zur Polizei bringen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „In einigen Fällen ist die Strafverfolgung erfolgreich, leider noch nicht allzu häufig. Das ist aber nicht das Problem der Polizei, sondern ein grundsätzliches Problem der Strafverfolgung im anonymen Raum der sozialen Netzwerke.“

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