Laatzen. Insektenschwund und Gartengeräte bedrohen Niedersachsens Igel. In Laatzen werden die Stacheltiere aufgepäppelt und, wo möglich, wieder ausgewildert.

Mit knapp 90 verletzten oder kranken Igeln ist das Igelzentrum Niedersachsen in Laatzen in der Region Hannover derzeit voll belegt. Nur in absoluten Notfällen sei die Aufnahme weiterer Tiere möglich, sagte die Tierärztin Karolin Schütte der Deutschen-Presse-Agentur.

Verletzte Igel stellen die Tierschützer vor große Herausforderungen

Viele Igel wurden schwach und unterentwickelt in die Einrichtung gebracht und müssen intensiv betreut und gefüttert werden. Andere sind krank oder verletzt und brauchen medizinische Hilfe. „In diesem Jahr haben wir viele Igel mit Schnittverletzungen“, berichtete Schütte und sieht die Ursache dafür in Mährobotern und anderen Gartengeräten.

Bei Verletzungen im Gesicht sei die Rettung schwierig, Verletzungen im Stachelkleid könnten mitunter genäht werden. Das Igelzentrum pflegt stachelige Schützlinge gesund, um sie wieder in die Freiheit zu entlassen.

Insektenschwund schadet den Igeln

„Die Auswilderung ist immer das größte Ziel. Danach richtet sich die Therapie“, sagte Schütte. Der Tierärztin zufolge ist der Schwund an Lebensraum für den Igel ein Problem.

„Der Igel ist sehr anpassungsfähig. Er ist uns in die Gärten gefolgt, aber genau dort lauern die Gefahren.“ Auch der Insektenschwund stelle die Tiere vor Herausforderungen. „Dass so viele Igel aufgenommen werden, zeigt dass es ihm nicht so gut geht.“

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