Hannover. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen geht davon aus, dass die niedergelassenen Ärzte die Tests im Herbst und Winter bewältigen können.

Eine Öffnung der zu Hochzeiten der Corona-Pandemie im Frühjahr eingerichteten Testzentren oder Drive-In-Stationen ist nicht angedacht. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) geht davon aus, dass die Fälle im Herbst und Winter durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bewältigt werden könnten.

Außerdem seien alle Praxen mit Schutzmaterial ausgestattet, erklärte KVN-Sprecher Detlef Haffke. „Dies war zu Beginn der Pandemie von März bis Mitte Juni nicht der Fall.“ Das sei der Grund für die Einrichtung der Testzentren gewesen.

Patientenströme trennen

Menschen mit Symptomen sollten sich der KVN zufolge telefonisch an ihre Hausarztpraxis wenden und gegebenenfalls einen Termin vereinbaren. Falls die Hausarztpraxis den Abstrich nicht machen kann, soll sie an eine sogenannte Infektionspraxis mit speziellen Sprechstunden für Verdachtsfälle überweisen. Wie die KVN mahnte, binden Testungen bei Symptomfreiheit wertvolle Ressourcen, sind nur eine Momentaufnahme und machen wenig Sinn. Ein negatives Testergebnis könnte Betroffene in falscher Sicherheit wiegen, so dass sie möglicherweise weniger auf Hygiene und Sicherheitsabstand achteten.

Rund ums Thema:

Die Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen bereiten sich laut Gesundheitsministerium angesichts vermehrter Atemwegserkrankungen in den kalten Monaten darauf vor, Patientenströme zu trennen und so Ansteckungen innerhalb der Praxen zu verhindern. Es sei sinnvoll, dass sie unter diesen Bedingungen auch die Corona-Tests machten.

Drive-In-Tests in Braunschweig und Hannover

Zu Beginn der Pandemie wurden in allen 37 Landkreisen und 8 kreisfreien Städten in Niedersachsen Abstrichzentren eingerichtet, die Ende Juli wieder geschlossen wurden. Nun gibt es der KVN zufolge nur noch ein Testzentrum für Reiserückkehrer aus Risikogebieten am Flughafen Hannover-Langenhagen.

In Hannover hatte es im Frühjahr auch die Möglichkeit zu Drive-in-Tests gegeben – Abstriche wurden von Ärzten an runtergekurbelten Autofenstern wie am Fließband genommen. Von Mitte März bis Anfang Juni wurden laut KVN 9027 Abstriche vorgenommen und zusätzlich haben die Fahrdienste in der Region und der Stadt Hannover 3055 Abstriche gemacht. Eine Reaktivierung sei wie bei den Testzentren auch möglich - aber nicht angedacht.

Auch in Braunschweig gab es ein solches Drive-In-Testzentrum.