Uelzen. Ein Großteil der Zugverbindungen des Bahnunternehmen Erixx sind am Freitagmorgen ausgefallen. Grund dafür war ein Warnstreik.

Beim Bahnunternehmen Erixx sind am Freitagmorgen wegen eines Warnstreiks viele Zugverbindungen entfallen. „Mit fast 30 Verbindungen ist etwa die Hälfte der Züge ausgefallen“, sagte ein Unternehmenssprecher. Zwischen Soltau und Buchholz sowie zwischen Bad Harzburg und Hildesheim wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. „Insgesamt hatten wir sieben Busse im Einsatz, vor allem für Schüler und Pendler“, sagte er am Ende des bis 10 Uhr laufenden Warnstreiks.

Fast 90 Prozent der Erixx-Züge sind ausgefallen

„Es fahren nur vereinzelt Züge, fast 90 Prozent sind ausgefallen“, schätzte dagegen Hartmut Petersen, Vorsitzender des Bezirks Nord der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), am Freitagmorgen. „Wir hoffen, dass wir damit der Arbeitgeberseite ein deutliches Zeichen gesetzt haben.“

Im Ringen um bessere Entlohnung waren Erixx-Beschäftigte am Morgen um 3.00 Uhr in den Warnstreik getreten. Die GDL hatte unter anderem Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. „Die GDL fordert einen Stufenplan, der sicherstellt, dass die Beschäftigten keine Eisenbahner zweiter Klasse mehr sind, sondern für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn wie in den übrigen Wettbewerbsunternehmen erhalten“, hatte die Gewerkschaft am Donnerstagabend mitgeteilt.

Forderung nach 38-Stunden-Woche

Man erwarte noch in dieser Tarifrunde ein klares Zieldatum innerhalb der nächsten zwei Jahre, das auch die Einführung der 38-Stunden-Woche beinhalte, hatte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky gefordert. Erixx teilte mit, ein ausgehandelter Verhandlungskompromiss mit der GDL sei vor einigen Tagen überraschend wieder in Frage gestellt worden. „Immerhin liegt trotz der Corona-Krise ein Paket mit einem Volumen von gut 9 Prozent für eine Laufzeit von 14 Monaten auf dem Tisch“, hieß es. Am 8. Juli sollen die Verhandlungen weitergehen, sagte der Erixx-Sprecher am Freitag.