Hannover. Dies teilte Innenminister Boris Pistorius am Montag mit. Der Zeitpunkt der erneuten Flüchtlingsaufnahme sei jedoch noch unklar.

Nach Ankunft einer ersten Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln will Niedersachsen weitere Flüchtlingskinder dauerhaft aufnehmen. Innenminister Boris Pistorius (SPD) wolle weitere Kinder aus der prekären Lage in den Lagern herausholen, teilte das Innenministerium am Montag in Hannover mit.

Niedersachsen will weitere unbegleitete Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern aufnehmen – Zeitpunkt noch unklar

Im Herbst bereits habe Niedersachsen erklärt, 100 Personen von den griechischen Inseln aufzunehmen. Dies habe Minister Pistorius jüngst noch einmal in einem Schreiben an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bekräftigt. Auch etliche andere Bundesländer hatten die Bereitschaft zur Aufnahme erklärt.

Vor einem Monat war eine erste Gruppe von 47 Minderjährigen aus Griechenland in Hannover eingetroffen, 13 davon blieben dauerhaft in Niedersachsen. Deutschland plant, insgesamt 350 bis 500 unbegleitete Minderjährige von den griechischen Inseln aufzunehmen - bevorzugt Kinder im Alter unter 14 Jahren, kranke Kinder und Mädchen.

Wann ein nächster Flug mit Flüchtlingskindern in Deutschland eintreffe, stehe noch nicht fest, erklärte das Innenministerium. Ob auch die nächsten Kinder über den Flughafen Hannover zunächst alle nach Niedersachsen kommen und dann auf die Länder verteilt werden, war zunächst unklar.

Innenminister Pistorius erteilt Forderung nach Aufnahme erwachsener Flüchtlinge eine Absage

Eine Absage erteilte Pistorius der Forderung des Flüchtlingsrats Niedersachsen, über die unbegleiteten Kinder hinaus weitere Flüchtlinge aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Laut Flüchtlingsrat sitzen weiterhin 40.000 Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen in Griechenland fest.

Da die Bundesregierung eine Evakuierung der Lager ablehne, müssten die Bundesländer aktiv werden, um Menschen aufzunehmen. dpa