Hildesheim. Laut Anklage sollen die drei Männer zusammen mit dem Ex-Geschäftsführer unter anderem Scheinrechnungen ausgestellt haben. Es geht um Millionenbeträge.

Im Fall des Millionenbetrugs bei einer Tochterfirma des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Hannover hat ein weiterer Prozess begonnen – aber nur gegen zwei statt drei Angeklagte. Das Verfahren gegen einen 36-Jährigen am Landgericht Hildesheim sei wegen Krankheit abgetrennt worden und solle später verhandelt werden, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Schon im vergangenen Jahr war der 47 Jahre alte Hauptangeklagte zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. (Az.: 22 KLs 4252 Js 86654/19)

Millionenbetrug bei ASB-Tochter: Angeklagte schweigen zum Prozessauftakt

Der 36-Jährige war von Januar 2016 bis April 2017 Fachbereichsleiter für Flüchtlingsunterkünfte bei einer ASB-Tochterfirma in Hannover. Ihm wird zusammen mit dem verurteilten Geschäftsführer besonders schwere Untreue in neun Fällen vorgeworfen. Den anderen beiden Angeklagten wird Beihilfe in zehn Fällen vorgeworfen. Der 37-Jährige war Betreiber eines Sicherheitsdienstes, der 46-Jährige soll ihn steuerlich beraten haben. Zum Prozessauftakt wollten sich die beiden Männer nicht äußern.

Laut Anklage sollen die drei Männer gemeinsam mit dem Ex-Geschäftsführer die pauschale Abrechnungsweise des niedersächsischen Innenministeriums ausgenutzt und Scheinrechnungen für Bewachungsdienstleistungen von Flüchtlingsheimen ausgestellt haben.

Angeklagte nutzten Geld vom Innenministerium für private Zwecke

Das Urteil gegen den Ex-Geschäftsführer vom November 2019 ist bereits rechtskräftig. Gleiches gilt für das Urteil gegen einen damals mitangeklagten weiteren ASB-Mitarbeiter. Beide hatten das vom Innenministerium überwiesene Geld für private Zwecke genutzt – der Geschäftsführer etwa 6,85 Millionen Euro, der Mitarbeiter 1,5 Millionen Euro. dpa