Hannover. „Wir brauchen eine nationale und europäische Sicherheitsstrategie mit Blick auf Pandemien“, sagte der Wirtschaftsminister des Landes in Hannover.

Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann wirbt in der Corona-Krise für eine neue Strategie zum Umgang mit Gesundheitskrisen. „Wir brauchen eine nationale und europäische Sicherheitsstrategie mit Blick auf Pandemien“, sagte der Wirtschaftsminister des Landes der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Die Coronavirus-Krise wird sicher nicht die letzte sein.“

Corona-Krise: Althusmann fordert Unabhängigkeit von ausländischen Logistik- und Produktionsketten

Um die Wirtschaft und das öffentliche Leben im Krisenfall besser herunter- und wieder herauffahren zu können, müsse die Bevorratung an Medikamenten, Impfstoffen und Schutzkleidung überdacht werden. „Dazu gehört auch, unabhängiger von den Logistik- und Produktionsketten außerhalb Deutschlands und außerhalb Europas zu sein, gerade bei der Beschaffung von lebensnotwendigen Sicherheits- und Schutzmaterialien. Das ist für mich eine Lehre aus dieser Krise“, sagte Althusmann.

„Den Mangel an Pflegekräften müssen wir in den Griff bekommen“

Mit Blick auf die Versorgung in der Pflege bezeichnete der CDU-Politiker mögliche Krisenboni für Pflegekräfte als unzureichend. „Den Mangel an Pflegekräften müssen wir in den Griff bekommen“, sagte er. „Da mögen Prämien zwar ein Anreiz sein, aber ein landesweiter Tarifvertrag und eine bessere Finanzierung gerade der Krankenhäuser in der Fläche ist ebenso wichtig.“ Vor rund 20 Jahren seien Hilfskrankenhäuser deutschlandweit aufgegeben worden, sodass jetzt neue Behelfskrankenhäuser gebaut werden müssten.

„Sicherheit ist eben mehr als nur Abwesenheit von Krisen oder gar Krieg“, sagte Althusmann. „Sicherheit heißt, für Pandemien, Großschadenslagen, Katastrophen ausreichend Versorgungsbetten, medizinisches Personal und Krankenhäuser zu haben.“ dpa

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