Hannover. 100 bis 200 unter 14-Jährige sollen nach Willen der Politik nach Niedersachsen kommen – und auch in Einrichtungen in Hannover untergebracht werden.

Die Niedersächsische Landeshauptstadt Hannover will prüfen, ob die Stadt unbegleitete Kinder und Jugendliche aus griechischen Flüchtlingslagern aufnehmen kann. Hier sei „schnellstmöglich eine humanitäre Lösung gefragt“, sagte der neue Oberbürgermeister Belit Onay am Mittwoch.

Hannovers Bürgermeister Onay: Flüchtlingshilfe bedingt auch Mitwirkung auf Bundesebene

Die Stadt werde sich „im Sinne der Mitmenschlichkeit“ für Flüchtlinge im Mittelmeer einsetzen und mit dem Städtebündnis sicherer Häfen zusammenarbeiten, sagte der Grünen-Politiker, der am kommenden Sonntag 100 Tage im Amt sein wird. Es gebe große Bereitschaft, aktiv zu werden. Aber: „Es braucht ebenso den Willen auf Bundesebene.“

Zuvor hatten die Grünen ihre Forderung nach einem Aufnahmeprogramm bekräftigt. In Niedersachsen hätten sich 25 Kommunen bereiterklärt, zusätzlich Geflüchtete aufzunehmen. Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte mehrfach gefordert, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schneller aus Lagern auf griechischen Inseln in andere europäische Länder gebracht werden sollten.

Hannover: Unter 14-Jährige sollen in Einrichtungen untergebracht werden

Für Niedersachsen erklärte Pistorius die Bereitschaft, 100 bis 200 unter 14-Jährige in das Bundesland zu holen. Kinder und Jugendliche würden in besonderen Einrichtungen untergebracht, die Gespräche mit den Akteuren liefen, sagte Hannover-Bürgermeister Onay nun.

In seiner Bilanz der ersten 100 Tage versprach er, im Kontakt mit den Menschen zu bleiben – ihnen zuzuhören sei von grundlegender Bedeutung. Er betonte: „Wir lassen nicht locker im Engagement gegen Extremismus und Rassismus.“ Migration und Integration zählten zu den wichtigsten Zukunftsthemen. dpa