Gorleben. Das Bündnis „Castor-stoppen“ hat zu den Protesten aufgerufen. Mit dabei sind Kernkraftgegnern und Klimagruppen. Auch in Salzgitter wird demonstriert.

Auch in Niedersachsen rufen Atomkraftgegner am Sonntag zum Protest gegen Castortransporte auf. Bundesweit soll gegen geplante Transporte mit hoch radioaktivem Atommüll demonstriert werden, wie das Bündnis „Castor-stoppen“ mitteilte.

In Niedersachsen sind Aktionen in Gorleben, Salzgitter und Grohnde geplant. Die Zwischenlager würden zu ungeeigneten Langzeitlagern, meinte das Bündnis aus Kernkraftgegnern und Klimagruppen.

Atomenergie als „längst totgeglaubter Zombie“?

Auf dem EU-Gipfel im Dezember sei die Atomenergie als Beitrag zur Klimaneutralität ausdrücklich genannt worden, sagten die Organisatoren des Aktionstages. „Aber die Atomenergie ist mit all ihren Gefahren für Mensch und Umwelt – vom Abbau des Urans über den Betrieb der Reaktoren bis zur nicht geklärten Atommüllproblematik – kein Beitrag zur Lösung der Klimakrise“, heißt es dazu.

Wie „längst totgeglaubte Zombies“ tauche die Atomenergie nun wieder in der öffentlichen Diskussion auf. Jeder Transport sei ein zusätzliches Risiko.

Gorleben darf nicht mehr angesteuert werden

Nach Angaben des Bündnisses sollen zwischen 2020 und 2024 Castor-Behälter aus den Plutoniumfabriken La Hague in Frankreich und Sellafield in Großbritannien zu den vier Zwischenlagerstandorten Biblis, Philippsburg, Isar und Brokdorf gebracht werden. Nach einer Abmachung von Bundesumweltministerium, Energieversorgern und den Bundesländern werden nur noch diese vier Zwischenlager angesteuert.

Immer wieder hatten Castor-Transporte nach Gorleben für Schlagzeilen gesorgt, doch darf das Zwischenlager laut Atomgesetz nicht mehr für die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung angesteuert werden. dpa