Hannover. Mehr als die Hälfte der Betriebe nennt ihre aktuelle Situation schlecht. Mehrere Autozulieferer verringern oder streichen ihre Investitionen.

Niedersachsens Metall-Arbeitgeber rechnen in diesem Jahr mit einer deutlich schlechteren Geschäftslage und fordern Hilfen von der Politik. Besonders in der Autobranche sei die Situation alarmierend, sagte Verbandschef Volker Schmidt am Dienstag: „Wir befürchten, dass der Schrumpfungsprozess über das Jahr 2020 hinausgehen wird und wir vor einem ausgeprägten Tal stehen, bei dem wir derzeit nicht abschätzen können, wann die Talsohle erreicht ist und wann es wieder aufwärts geht.“

In Teilen der Metall- und Elektroindustrie sei das Bild „extrem schwierig, um nicht zu sagen dramatisch“. Die Ergebnisse einer Umfrage unter etwa 800 Firmen, die in Hannover vorgestellt wurden, untermauerten dies.

Wirtschaft an Rezession vorbeigeschrammt

Demnach nannten mehr als die Hälfte (54 Prozent) der teilnehmenden Betriebe ihre aktuelle Situation schlecht – gleiches gilt für die Erwartung einer sich weiter eintrübenden Auftragslage in der ersten Jahreshälfte.

Die deutsche Gesamtwirtschaft war im vergangenen Jahr nur knapp an einer Rezession – zwei aufeinander folgenden Quartalen mit abnehmendem Wachstum – vorbeigeschrammt. Bezogen auf der Kern der eigenen Branche sei das bereits anders, meinte Schmidt: „Unsere Industrie befindet sich in der Rezession.“

Autozulieferer verringern Investitionen

Alarmierend sei auch, dass der Befragung zufolge 2020 nahezu vier von fünf Autozulieferern ihre Investitionen verringern oder sogar komplett streichen wollen.