Hannover. Die Bande soll durch die Erpressungen einen Schaden von 80.000 Euro verursacht haben. Sie lockte ihre Opfer im Internet, setzte sie dann unter Druck.

Eine Bande soll private Autoverkäufer erpresst und dadurch einen Schaden von insgesamt 80.000 Euro verursacht haben. Ermittelt werde gegen acht Verdächtige in Zusammenhang mit Autoverkäufen in Süd- und Ostdeutschland sowie Niedersachsen, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Freitag mit. Zuvor hatten die Fahnder Wohnungen und Grundstücke in Hannover, Langenhagen, Ronnenberg (Region Hannover), Braunschweig und Lemgo (NRW) durchsucht und Beweismaterial gesichert.

Täter erpressten ihre Opfer

Es geht um etwa 60 Fälle von gewerbsmäßiger Erpressung: Drei Hauptverdächtige im Alter von 21, 24 und 26 Jahren gaben sich laut Staatsanwaltschaft als Autohändler aus und wandten sich an private Verkäufer, die ihre Fahrzeuge auf Internet-Plattformen inseriert hatten. Nach telefonischen Verhandlungen lotsten sie die Opfer zu einer Internetseite. Hier schlossen die Opfer Kaufverträge ab, wobei sie nicht bemerkten, dass die vermeintlichen Händler ein falsches Baujahr angegeben hatten. Bei der Abholung erfanden Mittäter zudem weitere Mängel. Danach setzten die Täter die Verkäufer unter Druck, bis diese den Preis für die angebotenen Autos erheblich senkten.

Weitere Männer bei Razzia festgenommen

Bei der Razzia am Freitag wurden auch zwei 21 und 25 Jahre alten Männer festgenommen, für die Untersuchungshaftbefehle vorlagen. Das Fachkommissariat für Raub- und Erpressungsdelikte vermutet in diesem Deliktbereich ein erhebliches Dunkelfeld und weist auf die Tipps der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ hin. dpa