Wolfshagen. Das Jungtier war in der Nähe von Wolfshagen aufgegriffen worden und hat wohl den Anschluss an die Mutter verloren. Nun lebt der Luchs im Nationalpark.

Ein wiederholt in der Nähe menschlicher Siedlungen aufgetauchter Jungluchs hat die Mitarbeiter des Harzer Luchs-Projektes tagelang auf Trab gehalten. Jetzt sei es gelungen, das Tier einzufangen, sagte Projektleiter Ole Anders am Freitag. Er habe das weibliche Jungtier am Donnerstagnachmittag in der Nähe von Wolfshagen im Kreis Goslar mit einem Narkosegewehr betäuben können.

Jungtier hätte Winter alleine nicht überstanden

Die eingefangene Luchsin sei außergewöhnlich klein und untergewichtig, sagte Anders. „Sie wiegt nur 5,5 Kilogramm.“ Das Tier sei augenscheinlich ansonsten in guter Verfassung. Das Resultat tierärztlicher Untersuchungen stehe aber noch aus. Die in diesem Frühjahr zur Welt gekommene junge Raubkatze könne allein noch nicht erfolgreich jagen, sagte Anders. „Sie könnte den Winter in freier Natur deshalb nicht überstehen.“

Vielleicht auch Geschwistertiere in der Nähe

Er gehe davon aus, dass die kleine Luchsin den Anschluss an ihre Mutter verloren habe, sagte Anders. Möglicherweise sei das Muttertier auch ums Leben gekommen. „Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass sich noch ein Geschwistertier in der Nähe befindet.“

Nun im Nationalpark

Auf der Suche nach Futter war das Jungtier zuletzt durch den Wolfshagener Nachbarort Lautenthal gestreift. Es war dort mehrfach gesehen worden. Die kleine Raubkatze befindet sich jetzt in einem speziellen Gehege des Nationalparks. dpa