Lüneburg. Der 35-Jährige war zuvor zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der damals 31-jährige Polizist erlitt bleibende Schäden bei dem Angriff.

Mehr als vier Jahre nach dem brutalen Angriff auf einen Polizisten im Landkreis Harburg hat das Landgericht Lüneburg den angeklagten 35-Jährigen freigesprochen. Damit endete am Freitag das neuerliche Berufungsverfahren. „Der genaue Tathergang konnte mit der für eine Verurteilung erforderlichen Sicherheit nicht mehr festgestellt werden“, sagte eine Gerichtssprecherin. Es habe widersprüchliche Zeugenaussagen gegeben. Außer der Verteidigung hatte Ende Oktober auch die Staatsanwaltschaft auf Freispruch plädiert. Die Nebenklage forderte dreieinhalb Jahre Haft.

Polizist erlitt bleibende Schäden

Das damals 31 Jahre alte Opfer hatte im August 2015 bei einem Einsatz in Meckelfeld schwere Schädel-Hirn-Verletzungen erlitten. Der Beamte wollte einen Streit zwischen dem Sicherheitsdienst einer Kneipe und mehreren Männern beenden, die nicht eingelassen worden waren. Dabei bekam er einen Schlag gegen den Kopf. Der Polizist schwebte nach der Attacke in Lebensgefahr und trug bleibende Schäden davon.

Angeklagter zuvor zu vier Jahren Haft verurteilt

Das Amtsgericht Winsen hatte den angeklagten Deutschen zu vier Jahren Haft verurteilt, dagegen legte er Berufung ein. Danach verurteilte das Landgericht Lüneburg ihn wegen schwerer Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft, doch der Mann legte erfolgreich Revision ein. Das Oberlandesgericht hob die Entscheidung auf und verwies das Verfahren zurück ans Landgericht. Der Angeklagte berief sich vor Gericht auf Erinnerungslücken, da er Alkohol getrunken hatte. dpa