Wiesbaden. Im Ersten halben Jahr von 2019 wurden 196 400 Wohnungen bewilligt – 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Trotz der hohen Immobiliennachfrage sind in Deutschland erneut weniger Wohnungen genehmigt worden. Von Januar bis Juli wurden 196 400 Wohnungen bewilligt, 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Allein im Juli habe es einen Rückgang von 8,6 Prozent gegeben. Die Genehmigungen gelten sowohl für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Häusern.

Mit dem Rückgang setzte sich der Trend aus dem ersten Halbjahr fort, in dem die Statistiker bereits ein Minus der Baugenehmigungen von 2,3 Prozent verzeichnet hatten. Besonders deutlich in den ersten sieben Monaten war das Schrumpfen bei den neuen Wohngebäuden, wo 4,1 Prozent oder 7300 Wohnungen weniger bewilligt wurden. Während die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser kaum sank, gab es bei Zwei- und Mehrfamilienhäusern jeweils ein hohes Minus von 4,1 Prozent.

Mindestes 350 000 Wohnungen benötigt, um Nachfrage zu stillen

Um die große Nachfrage nach Wohnungen zu stillen, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft in Deutschland jährlich 350 000 bis 400 000 Wohnungen entstehen. 2018 wurde der Neubau von knapp 302 800 Wohnungen genehmigt. Gebremst wird der Neubau dadurch, dass Flächen in Ballungsräumen knapp sind, die Preise deutlich angezogen haben und Handwerker in der Flut von Aufträgen kaum hinterherkommen.

Rückgang der Baugenehmigungen in Metropolen am größten

Der Wohnungsneubau stehe und falle mit der Ausweisung von genug bezahlbarem Bauland durch die Kommunen, erklärte Andreas Ibel, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen. In den Metropolen sei der Rückgang der Baugenehmigungen am größten. „Neue Wohnungen können nur geplant werden, wenn man auch weiß, wo man sie bauen soll.“ dpa