Köln/Salzgitter. Das Bundesamt in Salzgitter teilt mit, dass 189,5 Millionen Tabletten für den Notfall bestellt worden sind.

Zur Vorsorge für einen möglichen Atomunfall in Deutschland oder in benachbarten Ländern vergrößert das Bundesamt für Strahlenschutz den deutschen Vorrat an Jodtabletten. 189,5 Millionen dieser Tabletten seien für einen radiologischen oder nuklearen Notfall bestellt worden, teilte das Bundesamt in Salzgitter dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

Es müssten genügend Tabletten vorgehalten werden, um auch Mehrfacheinnahmen zu ermöglichen, sollte das erforderlich sein. Derzeit hätten Bund und Länder rund 130 Millionen Jodtabletten auf Vorrat.

Jodtabletten sollen verteilt werden

Über die jüngste Bestellung hatte zunächst der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtet. Die Jodtabletten sollen an die Bevölkerung verteilt werden, sollten radioaktive Stoffe freigesetzt werden. Die Strahlenschutzkommission (SSK) hatte empfohlen, den Vorrat an Jodtabletten aufzustocken. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 hatte das Beratergremium der Bundesregierung vorgeschlagen, den Kreis der möglichen Empfänger von Jodtabletten nach Freisetzung von Radioaktivität erheblich auszuweiten.

Jodtabletten kosten Millionen

Der Bund zahlt nach Angaben des Bundesamts rund 8,4 Millionen Euro für die Jodtabletten. Sie sollen nach den ländereigenen Konzepten dezentral gelagert und im Bedarfsfall von den Bundesländern verteilt werden dpa