Braunschweig. Der „Weiße Ring“ bemängelt fehlende Angebote für Frauen, die Gewalt erlebt haben. Nach den Exzessen in Salzgitter warnt er aber vor Panikmache.

Die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ hat für Niedersachsen keine Hinweise dafür, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Herkunft beziehungsweise der sozialen Stellung der Täter und einem vermeintlichen Anstieg von Gewalt gegenüber Frauen gibt. Die jüngsten Gewaltexzesse in der Stadt Salzgitter könnten nicht als Herleitung einer solchen These dienen, ist der Landesvorsitzende, der Braunschweiger Rainer Bruckert, überzeugt. In der Stahlstadt war es am Wochenende zu zwei brutalen Übergriffen gekommen. Ein 55-Jähriger hatte seine Ex-Frau mit erst Benzin übergossen und mit einem entzündeten Feuerzeug bedroht. Ein 41-jähriger Mann aus Tunesien hatte mit einem Messer seine von ihm getrennt lebende Partnerin mit einem Messer in den Kopf gestochen und anschließend drei weitere Frauen attackiert. „Häusliche Gewalt zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten, Milieus und Berufsgruppen. So schlägt der Zahnarzt oder der Manager genauso zu, wie der einfache Angestellte, Arbeiter oder Arbeitslose“, sagt Bruckert. Die Gründe seien in der Regel soziale und private Probleme, die sich ihren Bann brechen würden.

Weißer Ring: Gewaltopfer zeigen Peiniger häufiger an