Hannover. Immer noch werden Frauen täglich von Männern gedemütigt und misshandelt. Als Zuflucht sind Frauenhäuser wichtige Anlaufstationen.

Gewaltdelikte gegen Frauen haben in Niedersachsen in den vergangenen Jahren zugenommen. Das geht aus Zahlen des Landeskriminalamtes in Hannover hervor. Es hatte 2017 insgesamt 11 623 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, 2013 waren es 10 283 Fälle. Der Anstieg kann nach Angaben des niedersächsischen Sozialministeriums daran liegen, dass Opfer mehr bereit sind, Taten auch anzuzeigen.

Im Netz der Hilfen für betroffenene Frauen und Mädchen spielen die 41 geförderten Frauenhäuser im Land eine wichtige Rolle. Niedersachsen hat diese Häuser in diesem Jahr mit 4,4 Millionen Euro unterstützt. 2019 kommt ein weiteres Haus in die Förderung. Landesweit bekommen dann 42 Einrichtungen rund 4,5 Millionen Euro, wie das Ministerium weiter mitteilte. Für das neue Jahr ist auch eine Internetseite in Planung, die alle Angebote des Gewaltschutzsystems in einfacher Sprache vorstellen soll.

Grundsätzlich kümmern sich die Kommunen um die Finanzierung der Frauenhäuser, das Land ergänzt diese Mittel. Für jeden einzelnen Platz im Frauenhaus zahlt Niedersachsen jährlich 4000 Euro pauschal Zuschuss für Personal- und Sachkosten.

Damit die Häuser auch für Frauen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich sind, hatte Niedersachsen in diesem Jahr zusätzlich eine Million Euro für den barrierefreien Aus- und Umbau investiert. Zuschüsse gingen an die Frauenhäuser in Delmenhorst, Helmstedt, Hildesheim, Lingen, Nordhorn und Meppen. Dafür wurden etwa Rampen für Rollstühle gebaut, Türen verbreitert und barrierefreie Bäder eingerichtet.

Jede dritte Frau in Deutschland werde im Laufe ihres Lebens einmal Opfer von Gewalt, hatte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) kürzlich beim Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen (25. November) festgestellt.