Hannover. Der frühere niedersächsische Landeschef der Jungen Alternative habe den Hitler-Attentäter als Verräter bezeichnet.

Ein Landesschiedsgericht der AfD hat den früheren niedersächsischen Landeschef der Nachwuchsorganisation Junge Alternative, Lars Steinke, aus der Partei ausgeschlossen. Dies teilte die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag am Mittwoch mit. Steinke hatte im vergangenen August den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg in einem nicht öffentlich einsehbaren Facebook-Eintrag als Verräter bezeichnet. Er war daraufhin bereits als Chef der Jungen Alternative abgesetzt worden.

Das Landesschiedsgericht der AfD in Nordrhein-Westfalen urteilte nun, Steinke habe mit seinen Äußerungen zu Stauffenberg „erheblich gegen die Ordnung der Partei verstoßen und der Partei dadurch einen schweren Schaden zugefügt.“ Zuvor hatte sich ein Mitglied des niedersächsischen Landesschiedsgerichts für befangen erklärt, weshalb die Angelegenheit im Nachbarbundesland verhandelt wurde.

Die AfD-Landesvorsitzende und Fraktionschefin Dana Guth sagte, sie sei froh über dieses Urteil. Rechtsextreme Gesinnungen und verschrobene, entschuldigende Ansichten zum Nationalsozialismus hätten in der AfD keinen Platz.