Hannover. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies hält nach seinem Besuch in Finnland eine Endlagerung in Granitgestein für möglich.

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat am Mittwoch ein positives Fazit seines Besuchs im weltweit ersten genehmigten Endlager für hoch radioaktiven Atommüll in Finnland gezogen.

Technisch möglich

Die Reise habe gezeigt, dass eine sichere Endlagerung insbesondere auch in kristallinen Formationen technisch machbar sei, sagte er: "Den Finnen ist es gelungen, einen Endlager-Standort im gesellschaftlichen Konsens zu finden und in Rekordzeit eine sichere Einlagerung zu gewährleisten.“ Interessant sei auch, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in Finnland anders als in Deutschland in den laufenden Bauprozess einfließen.

Französisches Bure wird auch besichtigt

Die Anlage entsteht derzeit auf der dünn besiedelten Insel Olkiluoto vor Finnlands Westküste in Granit, also kristallinem Gestein. Lies will demnächst in Lothringen auch das französische Endlager Bure besichtigen, das auf Ton setzt. Mit Blick auf den Neustart der Suche nach einem geeigneten Standort in Deutschland sagte Lies, alle Möglichkeiten und Varianten müssten sorgfältig geprüft werden.

Suche nach neuem Standort

Jahrzehntelang war der Salzstock in Gorleben die bundesweit einzige Option zur dauerhaften Lagerung von hoch radioaktivem Atommüll. 2011 beschloss der Bundestag dann einen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022, auch andere mögliche Standorte sollten nun geprüft werden. dpa/lni