Hannover. Die Vizepräsidenten des Landtages sollen sich in ihrer Nutzung der Dienstwagen einschränken. Es herrscht unter anderem ein Fahrermangel.

Sie sehen ihre protokollarische Rolle missachtet, ihre Funktion behindert und ihre Würde beeinträchtigt: Weil die vier Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtags auf Anordnung von Parlamentspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) nicht mehr so oft wie bisher mit dem Dienstwagen fahren dürfen, herrscht im Hohen Haus eine vergiftete Atmosphäre. „Da geht es wohl auch um die Frage: Wer ist hier eigentlich der Chef im Haus?“, vermutet ein Mitglied des Ältestenrats einen Machtkampf und spricht genervt von einem „schwachsinnigen Kleinkrieg“.

Ins Rollen kam der Zoff im Herbst, nachdem die Vizes wegen Fahrermangels nicht mehr wie gewohnt auf die Audi A 8 des Parlaments zurückgreifen konnten. Die Zahl der Stellvertreter ist in dieser Wahlperiode von drei auf vier gestiegen: Frank Oesterhelweg (CDU) aus Werlaburgdorf (Kreis Wolfenbüttel), Bernd Busemann (CDU) aus dem Emsland, Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) aus Clausthal-Zellerfeld und Meta Janssen-Kucz (Grüne) aus Ostfriesland. Dagegen sank die Zahl der festen Chauffeure von früher fünf wegen Pensionierung und Krankheit auf aktuell zwei.