Hannover. Laut der Kaufmännischen Krankenkasse ist die Zahl der Rauschtrinker in zehn Jahren um 39 Prozent gestiegen. Männer sind häufiger betroffen.

Die Zahl der Rauschtrinker in Niedersachsen ist laut einer aktuellen Studie der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in den vergangenen zehn Jahren stark angestiegen. Rund 1.800 Versicherte seien im Jahr 2017 wegen akuten Alkoholrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt worden, teilte die Krankenkasse am Dienstag in Hannover mit. Der Anstieg von 39 Prozent gegenüber 2007 entspreche in etwa dem Bundesdurchschnitt.

Hoher Alkoholkonsum führt zu schweren Krankheiten

Unter den Alkoholerkrankungen haben der Auswertung zufolge doppelt so viele Männer wie Frauen gelitten. Der Anstieg dagegen habe den gleichen Anteil an Männern und Frauen aufgewiesen. Daniel Hinz vom Servicezentrum der KKH warnte vor gesundheitlichen Folgen: Ein hoher Alkoholkonsum könne Krankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose oder Krebs verursachen. Vor allem Rauschtrinken sei besonders riskant.

Mindestens zwei Tage alkoholfrei pro Woche

Es könne zudem akute Schäden wie Alkoholvergiftungen, Verletzungen und Gewalt nach sich ziehen. Das Robert-Koch-Institut spricht den Angaben zufolge von Rauschtrinken, wenn Betroffene mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einem Anlass, zum Beispiel einer Feier, konsumieren. Der KKH-Experte Hinz, sagte, dass der Risikobereich allerdings bereits früher anfange: Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für Frauen bei mehr als 0,3 Liter Bier, für Männer bei 0,6 Liter Bier täglich. „Egal, ob Mann oder Frau: Mindestens zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein“, betonte Hinz. epd