Wernigerode. Nachdem zwei Bahnen im Schnee steckengeblieben waren, hatte die Harzer Schmalspurbahn den Betrieb vorübergehend eingestellt. Nun rollen die Züge wieder.

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) fahren nach den heftigen Schneestürmen der vergangenen Woche wieder auf den Brocken-Gipfel. Der Räumtrupp samt Schneefräse habe am Mittwochmorgen die Strecke begutachtet und grünes Licht gegeben, sagte HSB-Sprecher Dirk Bahnsen am Mittwoch in Wernigerode. Auch der Sturm habe sich abgeschwächt. Damit fahren die Züge erstmals seit Samstagnachmittag wieder bis zum Brockenbahnhof und enden nicht in Schierke.

Lok steckte drei Tage in einer Schneewehe fest

Das Unternehmen mit seinen klassischen Dampfloks hatte zuvor eine Woche lang massive Probleme wegen des stürmischen Winterwetters. Erst fuhr sich eine Bahn kurz vor dem Gipfel so ungünstig in einer Schneewehe fest, dass sie bei Orkanböen und starkem Schneefall erst nach drei Tagen wieder aus den Schneemassen befreit werden konnte. Kaum war die Strecke durch die eingeschneite Lok nicht mehr blockiert, fuhr am Wochenende eine weitere in eine Schneewehe und entgleiste, als eine zweite Lok versuchte, sie herauszuziehen.

Das erste mal, dass eine Lok steckenbleibt

Seither ruhte der Zugverkehr zum Gipfel wegen des unberechenbaren Winterwetters, wie Bahnsen sagte. Es war nach seinen Angaben das erste Mal in der Geschichte der Schmalspurbahn, dass sich Loks in Schneewehen festfuhren. Allerdings fahre das Unternehmen erst seit Ende 1992 auch in den Wintermonaten bis zum Brocken-Gipfel.

Die tagelang eingeschneite Lok ist derweil immer noch zur Durchsicht in der Werkstatt. So müsste am Donnerstag noch getestet werden, ob der Dampfkessel noch dicht sei. Besteht sie alle Tests, soll die Lok schon bald wieder auf die Strecke geschickt werden. dpa