Braunschweig. Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer prüft Vorwürfe gegen einen Vorgänger. Opferverbände loben den Mut.

Er habe sich nackt vor dem früheren Hildesheimer Bischof Heinrich Janssen ausziehen müssen, gab kürzlich ein Ex-Messdiener zu Protokoll. Der heutige katholische Bischof Heiner Wilmer hält die Vorwürfe für plausibel und hat Konsequenzen angekündigt. Demnach will Wilmer Kriminologen, Historiker und andere externe Experten beauftragen. Diese sollen den Vorwurf gegen den 1988 gestorbenen Geistlichen prüfen. Das sagte Wilmer der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Bischof befindet sich derzeit im Urlaub auf Sylt, war für Nachfragen nicht zu sprechen. Mitte November hatte das Bistum die Vorwürfe eines heute Mitte 70-jährigen Mannes öffentlich gemacht. Der Ex-Messdiener und frühere Bewohner eines kirchlichen Kinderheims berichtete, dass ihn Bischof Janssen Ende der 1950er-Jahre aufgefordert habe, sich nackt vor ihm auszuziehen. Anschließend habe er ihn mit den Worten weggeschickt, er könne ihn nicht gebrauchen.