Hannover. Bedrohte Veterinäre, Zeitdruck, Verrohung der Mitarbeiter: Im Agrarausschuss des Landtags werden kritische Zustände in einigen Schlachthöfen bekannt.

Bei der Bekämpfung von Missständen in Niedersachsens Schlachthöfen fordern Tierexperten neben mehr Personal vor allem auch kontinuierliche Fortbildungsmaßnahmen. Zeitdruck für alle Beteiligte und hohe Schlachtfrequenzen führten mitunter zu einer gewissen Verrohung der Mitarbeiter; zudem gebe es oft Sprachprobleme mit ausländischem Personal, sagte Uta Seiwald von der Tierärztekammer Niedersachsen bei einer Experten-Anhörung im Landtags-Agrarausschuss.

„Der extreme Zeitdruck lässt immer wieder Fehler einschleifen“, betonte sie. Zudem gebe es Personalengpässe bei den tierärztlichen Diensten. Mit Blick auf geplante Schwerpunktkontrollen gab auch Abteilungsleiter Michael Kühne vom Agrarministerium am Mittwoch zu: „Die erforderlichen Tierärzte werden da schon knapp, das kann ich Ihnen sagen“. Das gelte auch für die Strafverfolgungsbehörden.