Braunschweig. Abed Nadjib wohnt im Kreis Gifhorn. Der frühere Gesandte des Botschaftsrates hofft bei den Parlamentswahlen auf eine hohe Beteiligung.

Wer sich fragt, wie es um die Sicherheitslage in Afghanistan vor den Parlamentswahlen am heutigen Samstag bestellt ist, muss sich nur einmal die Zahl der Soldaten anschauen, die den Ablauf der Wahl schützen soll. 50 000 Sicherheitskräfte hat die afghanische Regierung für den Wahlgang abgestellt. Für einen Wahlaufruf, der eigentlich schon im Jahr 2015 hätte erfolgt werden sollen. Doch die massive Zunahme der terroristischen Attacken sowie der politische Streit zwischen Regierung, Präsident und den mächtigen Stammesfürsten führte schließlich zur Verschiebung um mehr als drei Jahre.

Auch jetzt müssen die Afghanen befürchten, dass die radikalen Kräfte von Taliban und IS die Wahl für ihre Zwecke missbrauchen, Bomben zünden und Leid über die Bevölkerung bringen. Dass sich die Sicherheitslage in den vergangenen Jahren für die Afghanen verschlechtert hat, sagt nicht nur der Brigadegeneral Gerhard Ernst-Peter Klaffus in Masar-i-Scharif – im Norden des Landes – sondern meinen auch langjährige afghanische Diplomaten wie Abed Nadjib und der Braunschweiger Entwicklungshelfer Udo Stolte, Geschäftsführer des christlichen Hilfswerks Shelter Now.