Osnabrück. Drei Osnabrücker AfD-Mitglieder sollen im April zu einem Festival anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler im sächsischen Ostritz gefahren sein.

Im Streit über eine mögliche Teilnahme an einem Neonazi-Festival hat der Osnabrücker AfD-Kreistagsfraktionschef, Felix Elsemann, sein Mandat niederlegt und die Partei verlassen. Er reagiere damit auf Vorverurteilungen innerhalb seiner Partei, teilte Elsemann am Dienstag mit. Ob er an dem Festival teilgenommen habe, ließ er offen. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") über den Parteiaustritt berichtet.

Die AfD-Landesvorsitzende Dana Guth bestätigte, dass Elsemann die Partei verlassen habe. Der Kreistagsfraktionschef und zwei weitere AfD-Mitglieder aus Osnabrück waren vom AfD-Landesverband zum Austritt aufgefordert worden, weil ihnen die Teilnahme an einem Neonazi-Festival im sächsischen Ostritz vorgeworfen wird. Für den Fall, dass die zwei Kreisvorstände und der ehemalige Kreistagsfraktionsmitarbeiter selbst keine Konsequenzen ziehen, hatte ihnen die AfD mit Parteiausschlussverfahren gedroht.

AfD-Landeschefin Dana Guth hatte am Montag gesagt, die drei hätten zugegeben, das Rechtsrock-Festival besucht zu haben. Elsemann widersprach: Er habe seit Monaten nicht mit Guth gesprochen, könne also ein derartige Äußerung nicht gemacht haben. Auch sei er selbst nicht zu den Vorwürfen gehört worden. Ein anonymer Absender hatte Fotos an die "NOZ"-Redaktion geschickt, auf denen die drei auf dem Neonazi-Festival zu sehen sein sollen. Laut "NOZ" sind sie allerdings nicht eindeutig zu identifizieren. dpa