Hannover. Die Landesregierung werde umgehend außerplanmäßig einen Betrag von fünf Millionen Euro bereitstellen, sagte Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast.

Nachdem der Bund den Weg für Hilfen für besonders stark von der Dürre betroffene Landwirte frei gemacht hat, stellt auch Niedersachsen Gelder in Millionenhöhe in Aussicht. Die Landesregierung werde umgehend außerplanmäßig einen Betrag von fünf Millionen Euro bereitstellen, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Mittwoch im Landtag. Der Bund stocke um dieselbe Summe auf. "Damit kommen die ersten zehn Millionen Euro noch 2018 auf die Höfe", sagte Otte-Kinast. Sie schätze, dass der Schaden bei den in Existenznot geratenen Betrieben in Niedersachsen bei rund 80 Millionen Euro liege.

Von den Hilfen profitieren nur existenzgefährdete Betriebe, die einen Ertragsrückgang von mindestens 30 Prozent im Vorjahresvergleich haben. Die Bedürftigkeit muss von den Behörden geprüft werden. Die Hilfen sollen als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden. Bundesweit soll laut Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) jeder 25. Bauernhof in Existenznot wegen der Dürre sein. Wahrscheinlich beträgt das Hilfspaket von Bund und Ländern insgesamt 340 Millionen Euro.

Laut Bundeslandwirtschaftsministerium gehört Niedersachsen zu den am stärksten betroffenen Bundesländern. Die Hektarerträge bei Getreide - ohne Berücksichtigung des Körnermais - liegem demzufolge um 26 Prozent unter der Ernte des Vorjahres. Größer sind die Verluste in Schleswig-Holstein mit einem Minus von 31 Prozent und in Brandenburg (minus 27 Prozent). Auch tierhaltende Betriebe sind wegen der Dürre beim Futteranbau betroffen. Sorgen mache auch die noch bevorstehende Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln. dpa