Lüneburg. Aus welchen Motiven der 45-Jährige handelte, blieb vor dem Landgericht Lüneburg unklar. Er soll in einer Asylunterkunft in Celle Feuer gelegt haben.

Im Prozess gegen einen 45-Jährigen wegen besonders schwerer Brandstiftung hat der Angeklagte am Montag zum Auftakt eingeräumt, eine Matratze in einer Asylbewerberunterkunft in Celle angezündet zu haben. Aus welchen Motiven er dabei handelte, blieb nach Angaben eines Gerichtssprechers vor dem Landgericht Lüneburg unklar. Durch das Feuer entstand im Februar eine extreme Hitze- und Rauchentwicklung in Teilen des Gebäudes, acht Menschen erlitten eine Rauchgasvergiftung.

Dies soll der Angeklagte billigend in Kauf genommen haben. Zwei Verletzte, eine Mutter und ihre Tochter, musste die Feuerwehr retten, weil der Rauch ihnen den Rettungsweg versperrt hatte. Deshalb muss sich der Mann aus Montenegro auch wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Beschuldigte, der zur Tatzeit in der Unterkunft wohnte, will dem Sprecher zufolge nach dem Anstecken der Matratze versucht haben, das Feuer wieder zu Löschen.

Der Angeklagte habe vor Gericht von Erinnerungslücken gesprochen und diese mit starkem Alkoholkonsum begründet, sagte der Sprecher. Zudem habe er sich in einer Stresssituation befunden, weil es zuvor Probleme in der Einrichtung gab. Sehr konkret sei er in seinen Ausführungen nicht gewesen. Die Glaubwürdigkeit des Mannes, der wegen der Vorwürfe in Untersuchungshaft sitzt, müsse das Gericht nach der weiteren Beweisaufnahme und Zeugenaussagen beurteilen. Für die Verhandlung, die am 20. Juli fortgesetzt wird, sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. dpa