Hannover. . Für Organspenden sollten Krankenhäuser nach Ansicht von Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann künftig mehr Geld erhalten.

Ein von ihr mit eingebrachter Antrag wurde auf der Gesundheitsministerkonferenz in Düsseldorf verabschiedet, teilte ihr Ministerium am Freitag mit. «Eine wesentliche Ursache für die geringen Organspende-Zahlen in Deutschland ist die Tatsache, dass die Organentnahme in Krankenhäusern zu schlecht bezahlt wird – deshalb muss diese Leistung in Zukunft angemessen vergütet werden», betonte die SPD-Politikerin am Rande der zweitägigen Beratungen.

Der bundesweite Negativ-Trend werde angesichts tausender Menschen, die auf Wartelisten für ein lebensnotwendiges Spenderorgan stünden, mit großer Sorge beobachtet. Die Minister forderten daher eine in der Gesellschaft und im Bundestag zu führende Debatte zu der Frage, ob eine bewusste, verpflichtende Entscheidung jedes Einzelnen für oder gegen eine Organspende eingeführt werde sollte. Die Bundesregierung wird gebeten, per Gesetz dafür zu sorgen, dass alle Kosten bei einer Organentnahme vollständig von den Krankenkassen erstattet werden.

Ärzte sollten zudem unter strikter Wahrung des Patientenwillens in jedem in Betracht kommenden Einzelfall prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Organspende erfüllt sind. Von einer Lebendorganspende spricht man, wenn ein Organ oder Organteil von einem lebenden Menschen auf einen anderen übertragen wird. In Deutschland werden bei solchen Spenden fast ausschließlich eine Niere und Teile der Leber übertragen. Möglich ist aber auch die Entnahme von Teilen der Lunge, der Bauchspeicheldrüse oder des Dünndarms. dpa