Wolfsburg. „Glückwunsch, VfL Wolfsburg! Aber: Dass die VfLerinnen den Sieg nicht feierten, als gebe es kein Morgen mehr, zeigt, dass sie noch etwas vorhaben.“

Glückwunsch, VfL Wolfsburg! Zu elf Jahren mit immer mindestens einem Titel und zum alleinigen Rekord im DFB-Pokal mit dem insgesamt zehnten Sieg! Neun Titel in Serie – wer soll das noch einmal schaffen?! Das sagt extrem viel über Wolfsburgs Gier und Konstanz, auch wenn es gegen den SC Freiburg trotz des deutlichen 4:1 lange etwas zu spannend war. Aber das ist es meistens in Köln – und am Ende stoppt trotzdem keiner Wolfsburg.

Dabei war es durchaus gefährlich: Freiburg hat nach schwacher Rückrunde niemand etwas zugetraut. Außenseiter ist schon fast untertrieben, zumal die Mannschaft sich vom FC Bayern vor wenigen Wochen beim 2:8 hat herspielen lassen. Doch Favorit und Außenseiter – das zählt in diesem einen Spiel nicht immer. Der VfL hatte ungleich mehr zu verlieren. Gerade nachdem er auch die letzten Rest-Hoffnungen auf die Meisterschaft durch ein 0:4 in Frankfurt am Sonntag hat begraben müssen, ist der nationale Cup die wahrscheinlichere Chance gewesen.

Dass die VfLerinnen ihn nicht feierten, als gebe es kein Morgen mehr, zeigt, dass sie noch etwas vorhaben: Sie wollen auch die Königsklasse gewinnen. Wird mal wieder Zeit, so Alexandra Popp sinngemäß. Es würde auch den direkten Weg in die Gruppenphase der Champions League bedeuten – und das ist extrem interessant; über die Bundesliga ist nur der Meister direkt qualifiziert. Und apropos Bundesliga: Der VfL hat auch Platz 2 noch nicht ganz sicher, braucht am Sonntag einen Sieg in Meppen. Auch das ist ein Grund, warum die Party in Köln nicht ganz so groß geworden sein dürfte. Um auf diesen Rekord so richtig anzustoßen, ist am oder nach dem 3. Juni noch genug Zeit – und vielleicht wird es dann eine riesengroße Party...