Braunschweig. „Die DFL hat diese Tradition verhökert für noch mehr Einnahmen – entgegen der Fairness des Wettbewerbs und dem Willen der meisten Fans.“

Wer auch immer diesen Schwachsinn durchgesetzt hat, sollte sich schämen. Noch am vorletzten Spieltag werden in den ersten drei Fußball-Bundesligen die Partien zerstückelt angepfiffen, was zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und enttäuschten Fans führt.

Beispiel Wolfsburg in Liga 1: Gewinnt der VfL am Freitagabend in Freiburg, ist für Leipzig wegen der SC-Niederlage klar, dass man für die Champions League qualifiziert ist. Warum sollte man sich dann noch am Samstag von 18.30 Uhr an gegen den FC Bayern quälen und nicht lieber Kräfte schonen fürs DFB-Pokalfinale?

Beispiel Heidenheim in Liga 2: Der 1. FC könnte am Samstag mit dem erstmaligen Aufstieg Historisches schaffen, muss aber auch bei einem eigenen Sieg gegen Sandhausen, die Partie wird um 13 Uhr angepfiffen, auf den Abend warten. Da erst spielt der Verfolger aus Hamburg gegen Fürth. Gewinnt der HSV dann nicht, ist Heidenheim bei einem eigenen Sieg aufgestiegen – und kann zeitversetzt feiern.

Solch ein Unsinn. Was waren das früher für Feiertage für Fußballfans, als man die Entscheidungen des 33. Spieltags an einem Nachmittag bejubeln oder betrauern konnte statt ständig im Blick behalten zu müssen, was hier, dort oder da später noch passieren muss oder könnte.

Die Deutsche Fußball-Liga hat diese Tradition verhökert für noch mehr Einnahmen – entgegen der Fairness des Wettbewerbs und dem Willen der meisten Fans aus reiner Profitgier.

Ja, die Partien des 34. Spieltags finden noch zeitgleich statt. Aber wahrscheinlich wird’s dann vielerorts nur ein Schaulaufen geben, weil die allermeisten wichtigen Entscheidungen an diesem Wochenende fallen dürften. Zerstückelt an drei Tagen. Was für ein Unsinn.