Wolfsburg. „Seine Autos verkauft Volkswagen ja auch nicht zum Herstellungspreis oder gar darunter.“

So schön die Schnäppchenpreise beim Sommerfestival der Autostadt für die Besucher sind – der mehr oder weniger deutlich geäußerte Unmut anderer Veranstalter in der Region ist verständlich.

Denn die müssen mit ihren Konzerten Gewinne erzielen, um davon zu leben oder ihre Festivals zumindest am Laufen zu halten. Genau wie Volkswagen seine Autos ja auch nicht zum Herstellungspreis oder gar darunter verkauft. Sondern mit Margen, die es dann u.a. möglich machen, die Autostadt als Aushängeschild und Marketing-Plattform zu finanzieren.

Der Musikgenuss leidet unter der Sommerschlussverkaufs-Stimmung

Natürlich geht es auch beim Sommerfestival um Marketing. Wenn ganze Familien zu Sarah Connor und Johannes Oerding strömen, assoziieren schon die Jüngsten das schöne Erlebnis irgendwie mit Volkswagen. Das ist dem Konzern und der Autostadt offenbar eine stattliche Subventionsspritze wert.

Verwerflich ist das nicht, den Leuten wird beim Sommerfestival ja wirklich etwas geboten, noch über den Konzertgenuss hinaus. Allerdings leidet der für echte Musikfans auch unter dem Hochglanz-Event-Sommerschlussverkaufs-Charakter der Veranstaltungen dort. Reine Musikfestivals fühlen sich definitiv anders an.

Also: Schön, dass die Autostadt was los und locker macht. Aber sie sollte sich mit den regionalen Veranstaltern abstimmen. Und Konzerte vielleicht nicht als ein Hauptgeschäftsfeld entdecken.

Man muss ja nicht alles selber machen – andere zu sponsern ist auch ehrenwert.