„Mit der Klärung des Standortes für Niedersachsen ist ein erster guter Schritt gemacht. Es darf aber nicht der letzte beim Katastrophenschutz sein.“

Landesinnenministerin Daniela Behrens hat, erst wenige Monate im Amt, viele Erwartungen zu erfüllen. So muss sie auch Probleme lösen, die Vorgänger Boris Pistorius mit seinem Weggang nach Berlin ihr hinterließ. Eine dieser noch offenen Baustellen war die Anschaffung landeseigener Löschflugzeuge. Sie ist jetzt zu großen Teilen beseitigt.

Mit dem Votum für den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg hat sich die SPD-Politikerin für die naheliegendste Lösung in der Standortfrage entschieden. Nicht nur geografisch ist die Entscheidung sinnvoll, auch die guten Erfahrungen, die man 2022 während des Großeinsatzes am Brocken machte, wirkten vermutlich positiv auf den ministerialen Findungsprozess.

Dabei begibt sich das Land in eine derart große Abhängigkeit von der EU, die Folgen hat. Wenige Wochen vor Beginn der Waldbrandsaison sind immer noch letzte Details zu klären, auch wer die Flugzeuge betreibt. Klar ist: Die Millionen aus Brüssel sind in Zeiten leerer Haushaltskassen willkommen. Auch gegen das solidarische Signal, Waldbrände künftig stärker länder- und staatenübergreifend zu bekämpfen, ist nichts zu sagen. So hat ja auch Niedersachsen im Harz von den italienischen Helfern profitiert.

Mit der Klärung der Standortfrage ist ein erster guter Schritt auf dem Weg zu einem besser aufgestellten Katastrophenschutz in Niedersachsen gemacht. Es darf aber nicht der letzte sein. Dass die Löschflugzeug-Vereinbarung mit Brüssel zunächst nur für das laufende Jahr fixiert wurde, lässt erahnen, dass bald wieder verhandelt werden muss. Was man sich aber nicht leisten kann, ist ein permanentes Zuständigkeits- und Abstimmungsgerangel mit der EU. Die Geduld von Papier haben Waldbrände nicht.