Salzgitter. „Dass das Endlagerprojekt aus einer anderen Zeit stammt, ist unbestritten. Möglich, dass dafür noch eine Rechnung kommt.“

Atom-Protest, das hieß in Niedersachsen lange Gorleben, Gorleben und nochmals Gorleben. Von der Asse war kaum die Rede. Und auch der „Konrad“-Widerstand stand oft im Schatten des großen ungeliebten Bruders. Doch der Protest verstummte nie, über all die Jahre.

Nun ist das bereits genehmigte Endlager wieder ins Gerede gekommen. Vor allem ein Antrag von Umweltverbänden spielt dabei eine große Rolle. Die fordern vom Land, die Konrad-Genehmigung wieder einzukassieren. Und fahren begleitend schweres Geschütz auf. „Konrad“ sei veraltet, unsicher und hätte nie genehmigt werden dürfen.

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Das sahen Behörden und Gerichte zwar bislang anders. Aber die sind bekanntlich nicht unfehlbar, und die Zeiten ändern sich. Der Schwarze Peter liegt nun zunächst beim Landesumweltministerium des Grünen Christian Meyer, das den Antrag irgendwann wohl oder übel bescheiden muss. Und in einer weiteren Runde dann wohl wieder bei der Justiz.

Auch die Konrad-Kritiker wissen: Die Chancen, dass der Bund sich das Endlager für schwach- und mittelaktiven Müll politisch noch aus der Hand nehmen lässt, sind sehr gering. Noch gibt es auch keine Faktenlage, die das zwingend macht. „Konrad“ eignet sich, anders als die Asse, auch nicht für Horrorgemälde. Dass das Endlagerprojekt schon mangels eines modernen Auswahlverfahrens aus einer anderen Zeit stammt, ist aber ebenso unbestritten. Möglich, dass dafür noch eine späte Rechnung kommt.