„Viele fallen schon jetzt aus dem Berufsleben, sind nicht mehr in der Lage, sich und ihre Familie zu versorgen.“

Eine 17-Jährige leidet nach einer Corona-Infektion nach Monaten noch unter den Folgen – sie hat unerträgliche Schmerzen im Brustkorb und ist längst von Arzt zu Arzt gerannt. Doch immer heißt es: Wir können nichts tun. „Wer hilft mir dann noch?“, fragt sie verzweifelt. Das Schicksal der jungen Frau ist nur eines von vielen, das am Mittwoch bei der Expertenrunde unserer Zeitung zum Phänomen Long Covid die Gäste bewegt hat. Es macht fassungslos: Wenn unser – trotz aller Kritik – doch noch gut funktionierendes Gesundheitswesen keine Hilfe für solche Menschen bieten kann – worauf steuert unsere Gesellschaft dann zu?

Long Covid ist längst zu einem Massen-Problem geworden und wir haben keine Antwort darauf. Es gibt zu wenige spezialisierte Ambulanzen, zu wenige Behandlungs-Angebote, keine Medikamente. Die große Aufgabe wird es sein, diese Versorgungslücke schnell zu schließen. Um den Betroffenen zu helfen, aber auch, um nicht auf eine gesellschaftliche Katastrophe zuzusteuern: Viele fallen schon jetzt aus dem Berufsleben, sind nicht mehr in der Lage, sich und ihre Familie zu versorgen. Wer fängt das wieder auf?