„Es ist nun an der Politik, das universelle Ziel der Energietransformation bei Energie-Embargos gegen Russland nicht zu vernachlässigen.“

Wer sich von der drögen Überschrift „Energietransformation im Mittelstand“ nicht abschrecken ließ, erlebte am Montag ein grünes Wunder. Die Podiumsdiskussion in der Autostadt verhieß: Deutschland und die Region haben eine seriöse, tragfähige Strategie für den Ersatz klimaschädlicher fossiler Energie. Den Konsens teilten außer Wissenschaftlern, Politikern und Funktionären auch Praktiker. Der Umstiegspfad auf den klimaneutralen Energieträger Wasserstoff ist umfassend durchdacht: Physikalisch und technisch, wirtschaftlich und finanziell, im Hinblick auf Ressourcen und Infrastruktur sowie auf die gesellschaftliche Akzeptanz im Lebensalltag. Als Zuschauer wollte man sich bisweilen ungläubig die Augen reiben angesichts der undogmatischen, lösungsorientierten Beiträge: Warum gab es diese Veranstaltung nicht vor einem Jahr vor der Bundestagswahl? An den Voraussetzungen hat sich seitdem nichts geändert – bis auf den externen Schock durch den Ukraine-Krieg.

Dieser Krieg ist es, der außer der Staatlichkeit der Ukraine und der europäischen Freiheitsidee die Brücke zur Klimaneutralität angreift, wie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann in einem finsteren Risikotableau beschrieb. Es ist nun an der Politik, das universelle Ziel der Energietransformation bei Energie-Embargos gegen Russland nicht zu vernachlässigen. Damit die Klima-Brücke nicht einstürzt.