Der Fachkräftemangel ist schon jetzt ein riesiges Problem. Die Regierung muss dringend gegensteuern.

Blockierte Telefone, eine Flut von E-Mails, frustrierte Patienten – der Druck in den Arztpraxen ist besonders seit dem Start der Corona-Impfkampagne groß. Ständiger ändern sich die Vorgaben der Politik, es gibt wechselnde Empfehlungen, wann mit welchem Vakzin geimpft und wann die Impfung aufgefrischt werden soll. Das weckt Erwartungen, die aufgrund schwankender Mengen bei den Impfstofflieferungen nicht immer erfüllt werden können. Der Frust entlädt sich zunehmend in den Arztpraxen. Beleidigungen, Pöbeleien – auch das ist keine Seltenheit mehr.

Dass vielen Patienten die Geduld ausgeht, mag in Jahr drei der Pandemie verständlich sein. Dennoch dürfen Praxismitarbeiter nicht zu Blitzableitern werden. Im Gegenteil: Wertschätzung ist mehr denn je gefragt. Denn sie sind wie die Pflegekräfte diejenigen, die den Betrieb zusammen mit anderem medizinischen Personal aufrecht erhalten.

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Praxismitarbeiterin in Braunschweig- Wir sind alle erschöpft

Medizinische Fachangestellte fangen die Überlastung der Gesundheitsämter auf, beantworten Fragen der Patienten zu Quarantäne und Isolation, bereiten Impfungen vor und halten die Impfkampagne mit am Laufen. Und nicht zuletzt stehen sie auch an vorderster Front, müssen ständig mit der Sorge vor einer Infektion leben. Eine öffentliche Anerkennung in Form eines Corona-Bonus ist bislang ausgeblieben. Dass sich da dringend etwas ändern muss, liegt auf der Hand.

Der Fachkräftemangel ist schon jetzt ein riesiges Problem. Die Regierung muss dringend gegensteuern. Sonst geht uns das Personal aus, das wir gerade in der Krise so dringend brauchen.