Das Problem: Die unterschiedlichen Konsum-, Komfort- und Klimaansprüche passen so nicht zusammen.

Corona überlagert viele Themen, die ohne die Pandemie in der öffentlichen Diskussion zu recht ein viel größeres Gewicht besäßen. Dazu gehören ganz dringlich Klimaschutz und Energieversorgung – beide sind ohnehin eng verwoben. Fakt ist: Wir wollen keine Atom- und keine Kohlekraftwerke. Wir wollen aber auch nicht, dass Trassen durchs Land führen, die Windstrom über oder unter der Erde aus dem Norden dorthin transportieren, wo er gebraucht wird. Gleichzeitig wollen wir immer mehr E-Autos und immer mehr elektrische Alltagshelferlein bis hin zum Strom betriebenen Nasenhaartrimmer. Und die Industrie, bitteschön, stellt ihre Produktion auch möglichst schnell klimaneutral auf Strom um – zum Beispiel die Stahlproduktion in Salzgitter. Denn den CO2-Ausstoß der Industrie wollen wir ja – gut so! – auch nicht mehr. Das Problem: Die unterschiedlichen Konsum-, Komfort- und Klimaansprüche passen so nicht zusammen. Da machen sich zu viele von uns nicht ehrlich.

Zudem fehlt nach wie vor ein zwingendes und überzeugendes Energiekonzept aus Berlin mit klaren Zielvorgaben, die kontrolliert, eingehalten und durchgesetzt werden. Dass der Ausbau Erneuerbarer Energie nicht synchron läuft mit dem Abschalten von Kohle- und Atomkraftwerken spricht
Bände und ist verantwortungslos.