Die Idee, die einmalige Kontrolle für alle anderen teilnehmenden Geschäfte gelten zu lassen, ist unbedingt sinnvoll – für Händler und für Kunden.

Der „Verein Deutsche Sprache“ findet den Vorschlag bestimmt prima. Ein „Bändchen“ soll uns weiterhelfen (und nicht etwa ein „wristband“, wie man das in den USA wohl nennen würde). Doch für sprachliche Feinschmeckerei ist die Situation natürlich viel zu ernst. Die eilig ersonnene „Bändchen-Lösung“ ist vor allem deshalb so gut, weil sie dem Einzelhandel in einer besonders dramatischen Lage hilft, zumindest einen Teil seiner Probleme abzufedern.

Zur Erinnerung: Aller Voraussicht nach haben ab Samstag nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu den Geschäften. Ausgenommen ist lediglich die Befriedigung des „täglichen Bedarfs“, also in Supermärkten, Lebensmittelgeschäften, Drogerien und dergleichen. Wie gesagt: Ab Samstag! Man muss kein Einzelhändler sein, um zu ermessen, was es kurz vor Weihnachten im Sinne der Jahreskalkulation bedeuten würde, wenn ausgerechnet jetzt entweder kaum einer kommt – oder wenn die hektische Kontrolle der genervten Kunden dazu führt, dass nicht die Kasse klingelt, sondern die Hütte brennt. Da ist die Idee, die einmalige Kontrolle auch für alle anderen teilnehmenden Geschäfte gelten zu lassen, unbedingt sinnvoll. Damit Händler irgendwie klarkommen. Und damit sich bummelnde Kunden wenigstens zeitweise auf die Frage konzentrieren können, welches Geschenk für Tante Erika das richtige sein könnte.

Und die Politik? Gibt einerseits strenge Regeln vor, was leider notwendig ist. Mischt sich andererseits aber nicht gängelnd in Dinge ein, die lokal vernünftig organisiert werden können. Mit dem kleinen Bändchen, das wir (fast alle) bald am Handgelenk tragen werden, verbindet sich große Hoffnung, dass dieses Beispiel Schule macht.