„Die Kommunikation zwischen den Städten scheint aber mehr als unglücklich gelaufen zu sein: Sie fiel wohl aus.“

Die Corona-Pandemie hat uns gelehrt: Die Gewährleistung der medizinischen Versorgung hat Priorität. Während uns aus anderen Ländern Nachrichtenbilder erreichten, die den Katastrophenzustand durch Corona schmerzlich greifbar machten, blieb in Deutschland die ganz große Krise in den Kliniken aus.

Das kann sich schnell ändern, denn es gibt von allem zu wenig; Geld, Nachwuchs, Studienplätze. Da ist es eine gute Nachricht, dass das Klinikum Wolfsburg mit der Universitätsmedizin Göttingen zusammen arbeiten will, um Nachwuchsärztinnen und -ärzte in die Region zu holen.

Dass Wolfsburg damit den Platz einnimmt, den Braunschweig gern ausgefüllt hätte, ist für die Patientinnen und Patienten dafür erst mal nachrangig. Die Kommunikation zwischen den Städten scheint aber mehr als unglücklich gelaufen zu sein: Sie fiel wohl aus. Entsprechend angefasst zeigte sich Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth ob der Bekanntgabe der Pläne der Wolfsburger und hielt nicht hinterm Baum mit seiner Einschätzung, dass sein Klinikum als einziges in der Region geeignet für eine qualitativ hochwertige Ausbildung sei – und das Wolfsburger Klinikum nicht.

Der Artikel zum Kommentar:

Medizinstudierende sollen am Klinikum Wolfsburg lernen

Ob so viel Missgunst nun wieder sein muss? Was im Prinzip eine gute Nachricht für die Region ist, wird so zum brenzligen Politikum mit bitterem Beigeschmack. Man könnte ja auch mit gutem Beispiel vorangehen und sich als hoch qualifizierter Partner ins Spiel bringen. Da würde sich Braunschweig keinen Zacken aus der Krone brechen. Und der Allgemeinheit zugute kommen würde gemeinsame Sache machen in jedem Fall.