„Einen Frier-und-Zitter-Winter haben die Kinder ja bereits hinter sich.“

Der Landeselternrat will sich am Donnerstag in einer Pressekonferenz zur Situation an den Schulen äußern. Der Landesschülerrat legte am Montag schon einmal vor.

Der Vorsitzende Justus Scheper verwies auf die während des Schul-Lockdowns entstandenen Lernlücken – und forderte mehr Hilfe und mehr Tempo beim Aufholen des Stoffs. Außerdem wies Scheper darauf hin, dass Niedersachsen beim Thema Luftfilter hinter anderen Bundesländern hinterherhänge. Im Winter werde das eine „ordentliche Herausforderung“. Man darf ergänzen: Einen Frier-und-Zitter-Winter haben die Kinder ja bereits hinter sich.

Mit seinem Verweis auf Stundenausfall legte Scheper den Finger in eine weitere Wunde der Schulpolitik. Das Frustrierende an der Sache ist, dass die Probleme altbekannt sind und die gängigen Erklärungen aus der Politik auch. Kurzgefasst lautet die: Geht leider nicht anders.

Und das stimmt wohl, wenn man Politik als Mangelverwaltung versteht. Für mehr Unterricht müsste man beispielsweise kontinuierlich durchforsten, wieviele Lehrerstunden nicht in Unterrichtsstunden fließen – und ob das so sein muss. Für technischen Schutz vor Corona hätte es einer konzertierten Aktion zwischen Bund, Land und Kommunen bedurft und nicht eines peinlichen Schwarze-Peter-Spiels. Und was den Lernstoff angeht, setzt man im Ministerium auf weiche Welle. Mit dem wolkigen Ansatz einer kollektiven Nach-Therapie in Sachen Corona lassen sich Mängel wunderbar zudecken. Die Schülerschaft unterschätzt man damit vielleicht gewaltig.