Viele Menschen müssten ehrlicher mit sich sein, wenn es um ihren Energieverbrauch geht.

Das Beherrschen der Klimakrise und damit einhergehend das Sicherstellen einer zuverlässigen, klimaneutralen Energieversorgung sind zentrale Zukunftsfragen. Wenn wir keine Antworten finden, sind Stabilität und Wohlstand nicht nur in Deutschland in Gefahr. Beide Themen sind zu wichtig, als dass wir sie als Gesellschaft allein an die Politik und zum Teil die Wirtschaft delegieren können.

Selbstredend ist es Aufgabe der Politik, einen klar positionierten, ehrgeizigen, aber realistischen Plan für eine zielorientierte Klima- und Energiepolitik zu entwerfen. Dazu gehört auch die Ehrlichkeit, etwa über steigende Energiepreise zu informieren. Da ist noch viel Luft nach oben, ohne Frage.

Strom-Mangel – „Blackout wird wahrscheinlicher“

Wir haben aber auch ein Problem in der Gesellschaft. Der Ausstieg aus Kohle und Atomenergie ist zwar beschlossen, gleichzeitig gibt es massive Widerstände in der Bevölkerung gegen den Ausbau erneuerbarer Energien. Die einen wollen keine Windräder vor ihrer Haustür, die anderen keine Leitungen, die grünen Strom durchs Land transportieren – weder über noch unter der Erde. Andere wehren sich gegen die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken. Ihre Klagen lähmen das Land. Was also wollen wir? Stillstand, ein Zurück in die angeblich gute, alte Zeit? Das kann es nicht geben.

In diesem Zusammenhang müssten sich viele Menschen auch ehrlicher mit sich sein, wenn es um ihren Energieverbrauch geht. Wirklich jeder Lebensbereich ist inzwischen von maschinellen Helferlein elektrifiziert, vom Laubgebläse bis zum Nasenhaartrimmer. Das alles kostet Energie. Hier wäre weniger tatsächlich mehr – zumal der Stromverbrauch in der Industrie durch den Ausstieg aus fossiler Energie deutlich steigen dürfte.