„Bloß kein Hü und Hott mehr, lasst die Schulen offen! Ein besseres Testsystem, ein besserer Schutz in den Klassenräumen – das ist ein Muss.“

Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte einer Grundschule in Salzgitter war es kein schöner Start in die Ferien. Sechs Klassen in Quarantäne aufgrund eines Corona-Ausbruchs – ein „Worst-Case“-Szenario ist wahr geworden.

Der Vorfall ist ein bitterer Vorgeschmack auf das, was uns wohl nach den Ferien erwartet: Die hoch ansteckende Delta-Variante treibt die Infektionszahlen in die Höhe – und Leidtragende sind wieder einmal zum großen Teil Kinder und Jugendliche. Weil es die Politik bislang versäumt hat, den Infektionsschutz an den Schulen ganz nach oben auf ihre Prioritätenliste zu setzen, macht sie nun Druck auf die Familien, Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren impfen zu lassen – egal, was die Ständige Impfkommission empfiehlt. Dabei ist vor allem eines bitter nötig: endlich die Schulen fit zu machen für das neue Schuljahr. Monatelanges Homeschooling, Wechselunterricht, das Pandemie-Schuljahr hat tiefe Spuren hinterlassen: Viele Schülerinnen und Schüler müssen Lernlücken in den Ferien stopfen, wer nicht die nötige Unterstützung hat, droht ganz abgehängt zu werden.

Für das nächste Schuljahr wünschen sie sich zu Recht: Bloß kein Hü und Hott mehr, lasst die Schulen offen! Ein besseres Testsystem, ein besserer Schutz in den Klassenräumen – das ist ein Muss. Nach einigem Hickhack fördert der Bund mobile Luftfilter zwar mit, aber die Entscheidung kam so spät, dass viele Schulen die Räume gar nicht so schnell umrüsten können. Anderthalb Jahre Pandemie – und noch immer nichts gelernt? Ein Armutszeugnis.