„Die Erfahrung in den Arztpraxen und in vielen Familien zeigt, dass viele Junge ein Impfangebot wollen. Und viele Ärzte genau das für geboten halten.“

Sommer, Ferienstimmung – und dann immer noch dieses verflixte Corona: Aus dem Wunsch nach Normalität und zwischenzeitlich niedrigen Inzidenzen hat sich eine verständliche, aber leider gefährliche Sorglosigkeit zusammengebraut. Reisen und Partys fordern ihren Preis – denn Tests sind gut, aber keine absolute Sicherheit.

Deutschland wäre gut beraten, die Warnungen des Kanzleramtsministers Helge Braun und einiger Länder – darunter auch Niedersachsen – vor einem Corona-Herbst ernst zu nehmen. Eingedämmt werden muss jetzt. Viel ist schon gewonnen, wenn drinnen konsequent auf Maske und Abstand geachtet – und bei Tests und Quarantänenicht betrogen wird.

Wer sich vor schweren Krankheitsverläufen und auch andere ein Stück weit vor Covid-19 schützen will, der sollte sich außerdem impfen lassen. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche. Die nötige Grundlage sollte ein Beratungsgespräch mit dem Kinder- oder Hausarzt schaffen. Denn der hat die Kompetenz, im Einzelfall zu- oder eben auch mal abzuraten.

Die Erfahrung in den Arztpraxen und auch in vielen Familien zeigt, dass viele Junge ein Impfangebot wollen. Und viele Ärzte genau das für geboten halten.

Ob sich die gewünschte Herdenimmunität ohne eine Impfpflicht erreichen lässt, ist zwar fraglich. Doch der Preis wäre im Deutschland des Jahres 2021 wohl zu hoch. Gerade die Jüngeren sollten sich aber klar machen, dass die starken Inzidenzzuwächse in ihren Altersgruppen ihre Perspektiven massiv bedrohen – in jeder Beziehung. Impfen plus Corona-Regeln: Nur so lässt sich das Virus einigermaßen unter Kontrolle halten. Ansonsten regiert „Delta“ – und das ganz ohne Wahlen.