„Manche sagen, man könne damit auf Probleme hinweisen. Sie rechtfertigen den Datenklau als Aufklärung über Gräuel von Staaten an ihren Bürgern.“
Mann, wäre es einfach, wenn Hacking so wäre wie im Film, vorzugsweise aus der Vorwendezeit. Wo Jugendliche – mit unreiner Haut und Quadrat-Brillengestell – vor den Monitoren im Keller des elterlichen Wohnhauses kauerten und ihr Dasein fristeten. Und der einzige Antrieb in ihrem Leben laut Drehbuch darin bestand, unerlaubt in die Privatsphäre der Nachbarn oder in die des Schuldirektors einzudringen.
Der Antrieb ist meist profan
Die Realität ist eine andere. Hacking ist eine vielschichtige Angelegenheit, keine Frage. Es gibt Menschen, die sagen sogar, man könne damit weltweit auf Probleme hinweisen. Sie rechtfertigen den Datenklau als Aufklärung über Gräuel und Verbrechen von Staaten an ihren Bürgern. Trotzdem bleibt das Abschöpfen oder Absperren von Daten, die einem nicht gehören, ein krimineller Akt. Und der Antrieb derjenigen, die das tun, ist mehrheitlich sehr profan. Es geht ums Geld.
Es werden Menschenleben riskiert
Gemeingefährlich wird es, wenn Einrichtungen wie Kliniken oder Verwaltungen attackiert werden. Muss irgendwann ein Mensch sterben, weil die gehackte Beatmungsmaschine stillsteht? Muss ein Kind hungern, weil ihre Eltern keine Sozialhilfe bekommen? Ausgeschlossen ist das nicht, wie die Attacke auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld zeigt. Wer das macht, riskiert aber nicht nur Menschenleben. Er zerstört das Vertrauen in den Staat und dessen Institutionen. Über die Konsequenzen scheinen sich diese Banden kaum Gedanken zu machen. Sollten sie es tun, dann wären ihre Taten noch verwerflicher.