„Der Online-Handel dagegen boomt, für Jüngere ist der Zugang zur Welt der Dienstleistungen ohnehin digital.“

Unter Druck waren die Innenstädte schon lange vor der Corona-Pandemie. Hohe Mieten und Verelendung samt Vermüllung, veraltete ÖPNV- und Autokonzepte, zu wenig Fahrradstellplätze, gleichförmiges Einkaufsangebot durch die immer gleichen Ketten. Wer mag, kann zwar immer noch bummeln und shoppen. Doch das Klima ist rauer geworden.

Der Online-Handel dagegen boomt, für Jüngere ist der Zugang zur Welt der Dienstleistungen ohnehin digital. Sie wollen auch nicht mit der Familienkutsche vor den Laden in der Innenstadt rollen. Die Innenstädte grüner zu machen, ist nicht nur gut für die Seele. Schon der Klimawandel macht es nötig, sich von Betonwüsten zu verabschieden. Und dazu zählen letztlich auch Straßen .

Momentan klingt vieles noch arg utopisch, und gewiss müssen die Innenstädte für alle erreichbar bleiben. Es ist auch keine gute Stadtplanung, mit monströsen Straßenbahnhaltestellen rücksichtslos alles platt zu machen, wie es die Landeshauptstadt vormacht. Die Zukunft liegt in einem möglichst entspannten Mix der Verkehrsträger. Auch die vielen Kampf-Radler werden da noch einiges abzurüsten haben. Der Wert der Förderprogramme aber, in diesem Fall 117 Millionen Euro von der EU , bemisst sich nach dem Grundsatz „steter Tropfen höhlt den Stein“. Alte Strukturen zu subventionieren, das wäre zu wenig.