„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in Niedersachsen zu investieren. Das stärkt die Konjunktur – und somit Jobs und die Kaufkraft der Menschen.“

Sind 100.000 Euro Schulden für eine Familie schlimm oder nicht? Wer diese Schulden für ein Häuschen aufgenommen hat, besitzt einen Gegenwert. Es kommt also auf die Perspektive an. Auch Unternehmer schauen immer auf beide Seiten der Bilanz.

So langsam drängt sich auch in Niedersachsen die Frage der Finanzpolitik in der Post-Corona-Zeit auf. Was ist uns wichtig? Wollen wir eine gute Arbeit, eine intakte Umwelt und ein soziales Gefüge, in dem sich die Menschen wohl fühlen? Oder nehmen wir in Kauf, dass das Land und die Städte und Gemeinden vielleicht 0,4 oder 0,5 Prozent mehr Zinsen zahlen müssen? Ich gebe zu, diese Fragen sind suggestiv, aber darum geht es, wenn sich der Corona-Nebel vollends gelichtet hat und wir einen Kassensturz machen.

Die Pandemie hat Schwächen schonungslos offengelegt. Sie offenbarte marode Schulen, an denen sich Fenster zum Lüften nicht öffnen ließen, Server, die beim Distanzlernen zusammenbrachen, personell halbwegs kaputtgesparte Gesundheitsämter und das Homeoffice, bei dem aus alten Kupferdrähten das letzte Bit herausgequetscht wurde. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in Niedersachsen zu investieren. Das stärkt die Konjunktur – und somit Jobs und die Kaufkraft der Menschen. Ein Kreislauf. Sonst folgt nach einem kurzfristigen Boom gleich die Krise nach der Krise.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: SPD und Grüne in Niedersachsen: Wir müssen investieren